Terror gibt es überall. Niemand scheint mehr ohne auszukommen. Sogar zu kaltes Badewasser wird neuerdings als Terror empfunden. Bei mir zu Hause, im siebten Himmel, gibt es so was natürlich nicht. Da ist die Welt noch in Ordnung, und jedermann weiß, wo die Blumen sind. Hungerleider gibt es nicht. Wer Appetit hat, geht zum Asiaten oder zum Hausmann, da kostet es nichts. Die Zausel können an fünf Tagen der Woche den Sorgenmacher aufsuchen, wenn es ihnen zu bunt wird. Am Strand lungern freie Radikale in Rotten zusammen beim Minipli, während mollige und hagere Hulamädchen auf den Dauerwellen tanzen und der Sonne ihr „Aloha Aqua“ entgegen schmettern. Einzig ein fetter Mann mit weißem Glitzeranzug und Pomade im Haar nörgelt mit seiner Gitarre vor spärlichem Publikum Weisen aus einer fernen Unglückszeit vor sich hin. In seiner Nähe werden die Palmblätter an den Rändern braun, und nachts bildet sich Bodenfrost unter seinen Füßen. Wenn er nicht singt, faselt er krauses Zeug in holprigem Metrum. Zudem ist er beim Tanzen steif in der Hüfte. Mein Liebster meint, für ein wenig Terror sei in der kleinsten Hütte Platz.