Bei einer Arbeit, die sie nicht liebt, aber erledigt, weil es sonst niemand täte, trifft Bettina auf den Mann mit dem Plakat. Der Mann hält es wie eine Streitaxt; Bettina lächelt, denn sie weiß, dass einem eine unerfreuliche Tätigkeit leichter von der Hand geht, wenn man ihr gegenüber eine positive Haltung einnimmt.
Zwar waren Bettinas Gedanken während der langen Stunden ihrer Ausbildung gewöhnlich geflattert wie ein verliebter Kolibri, doch soviel war hängen geblieben: Es kommt immer auf die eigene Einstellung an. Begegnet man den Menschen freundlich, wird es einem oft vergolten.
Der Mann mit dem Plakat lächelt nicht zurück. Er starrt geradeaus und rührt keinen Muskel. Er überragt Bettina um drei Kopflängen und sie schätzt, dass er mindestens einen Zentner schwerer ist als sie. Sollte es zum Äußersten kommen, würde sie ihre Wendigkeit und überlegene Geschwindigkeit einsetzen müssen, um die Körpermasse des Gegners gegen ihn zur Wirkung zu bringen.
„Und was geschah dann?“
„Es kam zum Äußersten.“
„Was stand denn überhaupt auf dem Schild?“
„Auf dem Schild stand: Telekommunikation ist der Tod menschlicher Beziehungen!“
„Gewagte These. Und was genau warf man dem Mann vor? Was war der Grund, warum diese Bettina einschreiten musste?“
„Kaufkraftzersetzung. In einem mittelschweren Fall.“