Eine Weile sitzt Pavlik schon auf den Stufen der Veranda und betrachtet das Schauspiel. Ein Mann, gekleidet in Lumpen, wird von einer gewaltigen Welle an den Strand geworfen. Pavlik saugt einen Schluck Kaffee von der linken in die rechte Backe. Als der Mann sich nicht rührt, überlegt Pavlik hinzugehen. Seine Muskeln spannen sich an und er atmet ein, wie Menschen es tun, kurz bevor sie sich erheben.
„Will man einen Drecksack erschießen, so ist das Saxophon das Mittel der Wahl.“
Daran erinnert sich Pavlik jetzt und die schleppende Stimme des Majors klingt ihm wieder in den Ohren. Der Ton des Saxophons durchdringt die Kruste aus Niedertracht. Nicht jeder weiß damit umzugehen. Pavlik war ein leidlicher Schütze gewesen. Es war ihm nie gelungen, mehr als kurzfristige Orientierungslosigkeit beim Feind hervorzurufen. Ein Kamerad, Rafik Schmeichel mit Namen, war ein Ausnahmetalent gewesen, wie es nur alle Jubeljahre eins gab. Pavlik bäckt Eigenbrötchen, doch heute hat er seinen freien Tag. Er gräbt seine Zehen in den Sand, auf der Suche nach einem Schatz, der ihm einen weiteren Tag Müßiggang bescheren soll. Er hätte gern eine Zimtschnecke.
Unter dem Mann ziehen sich die Sandkörner zusammen, als ekelten sie sich vor dem nassen Körper. Ein Kraterrand formt sich um den schlaffen Leib. Langsam versinkt er.
„Ob ich das Saxophon holen soll?“ fragt sich Pavlik und dreht einen unglücklichen Zufall zwischen den Fingern. Der Strand nimmt einen tiefen Atemzug und spuckt den Mann in hohem Bogen zurück in die Brandung. Ein Augenblick der Stille. Dann ein Geräusch, als würde Gott husten. Das Schauspiel wiederholt sich.