Wer die Bahngleise entlang geht, vorbei am Krötenteich und den Birken, gelangt bei Regenwetter an einen Parkplatz. Der gehört zu einem Billigmöbelhaus. Darin wohne ich, zusammen mit dem Hundekönig Attila. Während der Geschäftszeiten treiben wir uns zwischen den Lagerregalen herum oder stehlen Hackfleischklöße von Tellern im Schnellrestaurant. Abends lümmeln wir auf den Sitzgarnituren und starren glotzäugig auf die Fernsehgerätattrappen.
Bei klarem Himmel ist alles anders. Den Parkplatz kann man nicht finden. Stattdessen ein Wäldchen aus Laubbäumen. Sonnenscherbenmuster auf dem Waldboden, wie Fetzen gestreifter Jacken. Die Füße schwingen im Moos, als ginge man auf Taschenfederkern. Wir haben kein Dach über dem Kopf, Attila und ich. Beeren und Wurzeln nähren uns. Wir lecken Tau von Blättern, um unseren Durst zu stillen. Kommt ein Wanderer des Weges, ergeht es ihm schlecht, denn eine Fleischmahlzeit verachten wir nicht. Der Hundekönig knurrt und schnappt nach seinem Schwanz, hebt die Schnauze in den Wind, auf der Suche nach der Fährte heim ins Reich. Nachts knallen Äste wie Peitschen unter der Last des Sternenlichts. Umrisse vergangener Bauten. Steckt man den Kopf in den Nebel, hört man Kinderchöre verbotene Lieder singen. Dachse in schweren Stiefeln und langen Mänteln sieht man hingegen selten.