Anthologie – Die fabelhaften Abenteuer des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen
Die Edition Groschengrab verlegt seit 2015 beunruhigende Literatur.
Wenn sich im Alltäglichen Brüche und Spalten auftun, wenn man abseits der großen Straßen in finstere Ecken blickt, wenn ein Glitzerding, das man aus dem Augenwinkel sieht, bei genauerem Hinsehen einer Bockwurst gleicht, wenn aus guten Absichten grässliche Ranken wachsen, wenn das Gewohnte durch eine unachtsame Bewegung des Kopfes eine fremde, bizarre Fratze zeigt, die womöglich der eigenen ähnlich sieht, wenn all das in feine Sprache gekleidet daherkommt, dann ist man in einer Groschengrab-Geschichte angekommen.
Zum 300. Geburtstag des sattsam bekannten Lügenbarons gibt die Edition Groschengrab im Herbst 2020 ein Bändchen mit neu erzählten Geschichten heraus.
Der Phantasie der AutorInnen bleibt überlassen, in welchem zeitlichen und örtlichen Rahmen sie die Geschichten ansiedeln. Genre und Form können frei gewählt werden.
Vorgaben:
Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen ist eine zentrale Figur in der Geschichte.
Die Geschichte hat einen Umfang von 5 bis 15 DIN-A-4-Seiten (Times New Roman, 12 pt. o.ä.).
Die Texte müssen unveröffentlicht sein und die Rechte bei den AutorInnen liegen.
TeilnehmerInnen unter 18 benötigen die schriftliche Erlaubnis der Erziehungsberechtigten.
Die Texte können als offene Textdateien (.doc, .odt, .docx, .rtf) eingesendet werden. Bitte keine .pdf-Dateien schicken.
Eine – und wirklich nur eine – der von 1 bis 10 beschriebenen Szenen kommt in der Geschichte vor.
1. Münchhausen fängt mit an eine Leine gebundenen Speckstückchen Enten, die dann aufflattern und ihn durch die Luft tragen.
2. Münchhausen fasst einem Wolf in den Schlund und wendet sein Inneres nach außen.
3. Münchhausen holt sein in den Schnee gefallenes Messer mittels eines gefrorenen Harnstrahls zu sich herauf.
4. Münchhausens Pferd wird durch ein Torgatter zweigeteilt. Während der Baron unwissend mit der vorderen Hälfte weiter reitet, vergnügt sich die hintere auf einer Wiese mit Stuten.
5. Münchhausen zieht sich samt Pferd am eigenen Schopf aus dem Sumpf.
6. Münchhausen reitet mit seinem Pferd auf einem gedeckten Teetisch, ohne das Geschirr zu zerbrechen.
7. Münchhausen wirft seine silberne Axt so weit, dass sie auf dem Mond landet. Mittels einer Bohnenranke oder etwas Ähnlichem steigt er hinauf, um sie zu holen.
8. An einem kalten Wintertag gefrieren die Töne in einem Musikinstrument. Später taut das Instrument auf und gibt die Musik von sich.
9. Münchhausen fährt mit einem Pferdeschlitten, als ein Wolf sein Pferd von hinten angreift, ganz auffrisst und dann im Geschirr steckend die Aufgabe des Pferdes übernimmt.
10. Münchhausen wird von einem tollwütigen Hund angefallen, der sich in seinen Mantel verbeißt. Später zeigt der Mantel selbst Anzeichen der Tollwut und geht auf seinen Besitzer los.
Einsendungen bitte an post@edition-groschengrab.com
Alle in die Anthologie aufgenommenen AutorInnen erhalten einen Honorarvorschuss von 20 Euro, Tantiemen in Höhe von 2% sowie 2 Belegexemplare.
Einsendeschluss ist der 30.4.2020