„An Tagen wie diesen, klagt der Wind, weint das Kind, jault ein Hund und …“
„Halt ein!“, flüstert der Barbier mir ins Ohr. „Ich glaube, vor dem Fenster steht ein Lauscher, ein Schauer.“
In der Tat, der Figaro lügt nicht: Ein Mann, so breit wie hoch, drückt sein feistes Antlitz gegen das Glas. „Na, dann viel Spaß!“, brüllt der Friseur nach draußen, schüttelt die Hände, gerade wie man Geschmeiß verscheucht.
Der dicke Mann lächelt tumb und hebt seinerseits die Hände. Er hält einen Minigolfschläger, holt aus und zerschmettert die Scheibe des Salons.
„Da hammwa den Salat!“, entfährt es wie ein Rülpser mir.
Doch alles eitel Sonnenschein. Und Wind – der tut nichts, will bloß spielen. Und Vogelsang. Und Baggerbrummen. „Wer sich umdreht oder lacht, kriegt die Hucke vollgemacht“, tönen die Lieder.
„In Berlin ist der Untergrund konstant gesund“, rechtfertige ich, nicht ohne eine gewisse Genugtuung zu empfinden, in einer Stadt sowohl der Unruhe als auch der Beständigkeit zu leben, leben zu dürfen. Freiheit, so sagt man wohl, ist immer auch die Freiheit der Andersriechenden, denke ich, da mir eine Hummel um die Achselhöhle summt.