Die Vergangenheit und die Zukunft sind Stühle und ich sitze dazwischen. Das ist nicht bequem, aber so bin ich eben gemacht. Ich rutsche ein wenig hin und her, um den Abstand zwischen den Sitzgelegenheiten zu vergrößern, um irgendwann eine Hängematte dazwischen aufhängen zu können. Man braucht Ziele im Leben. Eine Hängematte macht doppelt so viel Arbeit wie ein Galgen. Den Galgenstrick befestigt man einfach mit einem ordentlichen Knoten an der Vergangenheit, da wird nichts wackeln oder in sich zusammenfallen. Die Zukunft dagegen: Auf dünnen Beinchen steht sie da, wie ein neugeborenes Pferd und ebenso bereit, einen Satz hierhin oder dorthin zu machen, man weiß es nicht. Da braucht es schon mehr Kunstfertigkeit oder wenigstens handwerkliches Geschick, um einen stabilen Haken daran festzumachen. Über beides verfüge ich nur in äußerst geringem Maße, so muss ich mir also etwas anderes einfallen lassen. Meine Zukunft muss groß und gewichtig sein und möglichst unbeweglich obendrein. Ein Berg aus unerledigten Aufgaben böte sich an, die sind, das nur nebenbei, das Einzige, was man aus der Vergangenheit ohne viel Aufhebens mitnehmen kann. Vorhersehbar soll sie sein, ohne überraschende Wendungen, denn ich will in meiner Hängematte meine Ruhe haben und nicht mehr als ein sanftes Schaukeln verspüren. Manchmal werde ich mich hinausbeugen und mich von dem Abgrund unter mir angähnen lassen. Eines Tages werde ich all meinen Mut zusammennehmen und einen Satz hierhin oder dorthin machen, ich weiß es nicht.