Martin Buber, verkleidet als Jesaja oder Darwin oder Marx, stand auf dem Rathausplatz und kraulte sich den Bart. „Höret!“, predigte er den Passanten . „Höret und bereuet euer Tun! Der Herr spricht, und ihr wisst es wohl, habe ich es euch schon zwei Dutzend Mal verkündet: Das Ende ist nah!“
Die empfänglicheren unter seinen Zuhörern schauten verängstigt zu Boden und erschauerten in fast wollüstiger Furcht. Mancher Vater hielt sein Kind im Arm und wiegte es hin und wieder her.
Martin Bubers Augen blitzten im Sommersonnenlicht als Boten der Vergänglichkeit. „Wehret dem Widersacher, denn sein Reich ist nur auf Quarz gebaut!“
Ich liege gekrümmt in einer Ecke, fühle mich in meiner Armut nicht angesprochen. Ich beäuge mein Becherchen und zähle das Kupfer. Mein Ende ist nicht nah, mein Ende war gestern.
Martin Buber steht über mir und hebt segnend die Hand.