Ein Vogel wollte, (der Vogel rollte die Augen wie einer, der nicht wirklich will) also, ein Vogel wollte Hochzeit feiern; als er jedoch hörte, dass der Wald kein Mischwald sei, war er betrübt und begann lang- doch unaufhaltsam, seinen Entschluss im Besonderen und Entschlüsse allgemein zu hinterfragen.
„Wer“, fragte er seine Braut, ohne eine Antwort zu erwarten, „wer kann mir ein Tier nennen, das Freude an Monokulturen hätte?“
„Der Borkenkäfer“, schlug seine Zukünftige vorsichtig vor. „Der Borkenkäfer liebt es einheitlich, hübsch, überschau- und berechenbar.“
„Diese speziellen Sechsbeiner zählen nicht“, wischte der Vogel den Einwand vom Tisch, denn der Verzehr von Borkenkäfern bekam ihm nicht und die Erinnerung an die letzte Käfermahlzeit stieß ihm sauer auf. „Ich fürchte, wir werden die Hochzeit verlegen müssen. Wenn wir sie nicht besser ganz abblasen.“
Die Vogelfrau strich ihr braunes, eher schlichtes Federkleid glatt und war erleichtert. Der Vogel hatte sich im Laufe ihrer Verlobungszeit als herrisch und unnahbar erwiesen und die Aussicht auf ein Leben an seiner Seite war ihr zunehmend unerträglich erschienen.
Sie bedankte sich bei ihm und flog davon.