Nichts ist so grässlich wie der Klang einer Oboe im Nebel. Vielleicht meine ich auch ein Fagott. Dieses kläglich hupende Ding jedenfalls. Einem vermummten Kalb gleich, das seine Mutter nicht mehr findet, selten zu hören, denn die Hubschrauber brüllen darüber hinweg. Die zerschneiden die Nacht mit ihren Suchscheinwerfern, doch es gibt nichts Besonderes zu entdecken. Aber wer weiß, man muss dennoch nachsehen. Zwischen den gleißenden Dreiecken schreiten schneidig meine Füße dahin, während ich selber mich Zuhause verstecke. Ich bewache meine Gedanken, denn ohne Aufsicht wachsen sie sich schnell zu arglistigen Plänen aus, zu deren Ausführung es mir letztendlich an Verwegenheit mangelt. Die Bedrohungslage ist also gering, aber wer weiß, man muss dennoch argwöhnisch bleiben. Vorsorgen. Die Mutter in die Porzellankiste sperren, auch wenn das Kalb sie dann nicht mehr finden kann. Hauptsache, man ist in Sicherheit, wer weiß, was alles passieren kann: Man steckt sich an mit der Seuche, man schlägt jemandem mit einer Fahrradkette das Gesicht zu Brei, aus Versehen, weil man gedacht hat, das sei eine Fliege. Man macht sein Kreuz an der falschen Stelle, anstatt es zu tragen und -schwupps! – ein Maulwurf mit Superkräften beherrscht die Welt. Man frisst zu viel und wird fett. Man rüttelt ein bisschen an einer Tür und alles fällt zusammen, weil man vergessen hat, dass man in einem Kartenhaus wohnt. Meine Füße kicken ein Steinchen nach einem Schweinchen und pfeifen drauf, weil sie wissen, dass man am Ende stirbt.